Hörbeeinträchtigung
Hier finden Sie Informationen zu folgenden Themen:
Anzeichen einer Hörbeeinträchtigung
Ohren und HNO-Bereich:
- Deformation der Ohrmuschel
- Chronischer Schnupfen
- Näseln
Besonderheiten im Verhalten:
- Das Kind hält den Kopf schief, ermöglicht besseres Richtungshören.
- Das Kind fragt häufig nach.
- Das Kind gibt oft falsche Antworten, ist unsicher im Beantworten von Fragen.
- Der Wortschatz ist sehr eingeschränkt, nicht altersgemäß.
- Das Kind hat Probleme im Satzbau (Zeitbildung, Fallbildung).
- Das Kind ist stark auf das Antlitz des Gesprächspartners gerichtet ("hängt an seinen Lippen").
- Das Kind ist besonders lärmempfindlich.
- Das Kind spricht selber sehr laut.
Beobachtungen während des Unterrichts:
- Das Kind schreibt häufig vom Sitznachbar ab.
- Das Kind antwortet nicht auf Fragen der LehrerInnen.
- Das Kind beteiligt sich wenig am Unterricht.
- Das Kind erbringt keine oder häufig falsche Aufgaben.
- Das Kind spricht einzelne Laute oder Lautverbindungen falsch oder undeutlich.
- Das Kind liest undeutlich, verschluckt Endsilben.
- Das Kind hat eine erhöhte Fehleranzahl bei Ansagen.
- Das Kind führt Aufträge nur unvollständig aus.
- Das Kind erschrickt leicht.
- Fragt häufig nach.
- Das Kind ist gerne allein, hat Kontakt- oder Kommunikationsprobleme.
- Das Kind ermüdet sehr rasch.
- Das Kind arbeitet langsam, ist leicht abgelenkt.
Zur Übersicht Hörbeeinträchtigung
Arten einer Hörbeeinträchtigung
Konduktive Hörbeeinträchtigung
Sie wird auch Schallleitungsschwerhörigkeit genannt. Die Ursachen dafür sind im Gehörgang (z.B. Atresie, Fremdkörper etc.) oder im Mittelohr (z.B. akute Mittelohrentzündung, defekte Gehörknöchelchen etc.) situiert.
Die Dauer ist zeitlich meist begrenzt, da die Ursachen größtenteils medizinisch behebbar sind. Ein Betroffener hört qualitativ normal, quantitativ aber schlechter, also leiser.
Sensorineurale Hörbeeinträchtigung
Sie wird auch Schallempfindungsschwerhörigkeit genannt. In den meisten Fällen liegt ein Defekt der Sinneshärchen im Innenohr vor.
Ursachen können vererbt oder während der Schwangerschaft erworben sein, doch auch ein Knalltrauma, jahrelanger Lärm oder ein Hörsturz können dazu führen. Eine sensorineurale Hörbeeinträchtigung ist medizinisch nicht behebbar. Die Betroffenen hören nicht nur leiser, es ist auch die Qualität des Hörens beeinträchtigt, da bestimmte Frequenzen nicht oder schlechter wahrgenommen werden.
Kombinierte Hörbeeinträchtigung
Hier liegt eine Kombination der ersten beiden Hörbeeinträchtigungen vor. Diese Form ist teilweise zeitlich begrenzt, da die Schallleitungskomponente im Normalfall behebbar ist.
Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung
Das periphere Hörorgan funktioniert normal, das heißt, ein Betroffener hört gut, er versteht aber schlecht. Ursache dafür ist eine Störung der Hörverarbeitung und -wahrnehmung zwischen Innenohr und den Hörzentren im Gehirn. (»AVWS)
Zur Übersicht Hörbeeinträchtigung
Schweregrade der Hörbeeinträchtigung
Für den Schweregrad einer Hörbeeinträchtigung wird der Durchschnitt des besseren Ohres bewertet. (Einteilung der Schweregrade nach Empfehlungen der European Working Group on Genetics of Hearing Impairment)
Leichtgradige Hörbeeinträchtigung (mittlerer Hörverlust zwischen 20 und 39 dB)
Das Kind kann Unterhaltungen verfolgen und daran teilnehmen, es hat allerdings Schwierigkeiten beim Verstehen von Flüstersprache und bei hohen Störschall.
Mittelgradige Hörbeeinträchtigung (mittlerer Hörverlust zwischen 40-69 dB)
Die Sprache wird vom Kind zwar über das Ohr aufgenommen, es kommt aber vermehrt zu Verständnisproblemen. Viele Sprachlaute sind für das Kind ohne Hörgeräte unhörbar.
Hochgradige Hörbeeinträchtigung (mittlerer Hörverlust zwischen 70-94 dB)
Das Verstehen und daher Erlernen von Sprache ist nur durch eine gute und frühzeitige Versorgung mit Hörgeräten möglich.
Resthörig (mittlerer Hörverlust über 95 dB)
Der Betroffene hat nur noch Hörreste, meist im Tieftonbereich. Da Sprache über die Ohren kaum oder gar nicht wahrgenommen werden kann, bleibt die natürliche Sprachentwicklung bei einem betroffenen Kind aus.
Zur Übersicht Hörbeeinträchtigung